In den letzten Jahren ist die Anzahl der Straftaten im Zusammenhang mit Betrugsfällen (Enkeltricks, Schockanrufe, Besuche von vermeintlichen Behörden- oder Versorgungsmitarbeitenden) deutlich angestiegen. Bei dieser Betrugsmasche geben sich die Täter am Telefon oder an der Haustür meist als nahe Verwandte, vermeintliche Polizeibeamte oder Ähnliches aus und täuschen einen finanziellen Engpass, Gefahren oder Notlagen vor. Sie bitten um hohe Geldbeträge oder den Zugang zu Erspartem. Durch wiederholte Anrufe oder Besuche in kurzer Zeit setzen sie die Angerufenen unter psychischen Druck und fordern absolute Verschwiegenheit. 

Andrea Senkel, stellvertretende Leiterin des Beratungs-Centers am Neumarkt, ist besorgt über die professionelle und manipulative Vorgehensweise der Täter. „Die Täter agieren sehr professionell“, betont sie. „Und in Zeiten von KI oder anderen technischen Tricks werden die Methoden zukünftig noch ausgefeilter“, ist sie sich sicher. „Zum Beispiel können Stimmen oder Ausweise authentisch nachgeahmt werden, was die Anrufe und Besuche noch überzeugender wirken lässt.“

Dennoch gibt es einfache, aber effektive Möglichkeiten, sich vor Betrugsfällen zu schützen.  

1. Aufklärung: Informieren Sie sich und Ihre Familie regelmäßig über die verschiedenen Betrugsmaschen. Erklären Sie insbesondere älteren Menschen diese Fälle, denn sie sind häufig Ziel der Kriminellen.
2. Vorbereitung: Holen Sie sich den Hinweiszettel mit Fragen zur Selbstkontrolle von der Sparkasse (siehe Anlage) und legen Sie ihn neben das Telefon und Haustür. So werden Sie bei ungewöhnlichen Anrufen oder Besuchen daran erinnert, diese zu hinterfragen.
3. Ruhe bewahren: Denken Sie über das Gesagte nach und wägen Sie ab, ob der Sachverhalt stimmen kann. Wenn Ihnen das Gespräch komisch vorkommt, sollten Sie misstrauisch werden.
4. Kontakt aufnehmen: Versuchen Sie, Zeit zu gewinnen, und kontaktieren Sie zum Beispiel die vermeintlich verunglückte Person oder das vermeintliche Institut, von dem die Person an der Haustür kommt. Lassen Sie sich nicht verbinden, sondern rufen Sie die Person oder die Organisation selbst an!
5. Misstrauisch sein: Überlegen Sie, ob eine ähnliche Geschichte bereits in den Medien als Betrugsfall dargestellt wurde.
6. Vertrauen in die Sparkasse: Glauben Sie den Worten der Mitarbeiter:innen in der Sparkasse und beantworten Sie die Fragen, die Ihnen beim Abheben größerer Geldbeträge oder beim Besuch des Schließfaches, gestellt werden, ehrlich.

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Birgit Liedmeier

Pressesprecherin
Sparkasse Osnabrück
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